Saalachtaler Heilsame Tage

Die wirksamen Kräfte der Musik | 28. - 30. Juni 2024

Überliefertes Wissen und neue Erkenntnisse

Der TEH Verein veranstaltet unter dem Titel „Heilsame Tage“ seit 2007 Fachtagungen zum Traditionellen Europäischen Heilwissen. Vor dem Hintergrund von regionalen Ressourcen und ihrer unkomplizierten Verfügbarkeit waren diese Begegnungen bisher vor allem der Pflanzen- und Kräuterheilkunde gewidmet.


Die diesjährige Tagung steht unter einem in unserem kulturellen Verständnis wenig beachteten Thema, nämlich den
heilenden Kräften der Musik. Während Klangschalen, Gongs, Trommeln etc. aus den unterschiedlichsten Kulturen mittlerweile selbstverständlich in Therapien ihre Anwendung finden, scheint das Wissen um heimische musikalische Heilmittel und -methoden noch
wenig Aufmerksamkeit zu bekommen. Die Anerkennung von überliefertem Erfahrungswissen als erhaltenswertes Erbe beinhaltet den Auftrag, es für kommende Generationen zu sichern. Der TEH Verein arbeitet intensiv an der Vermittlung dieses Wissens und der
Vernetzung von Expert*innen, Interessierten und assoziierten Berufsgruppen. Das Interesse an regional verfügbaren, wirksamen Methoden zur Erhaltung der Gesundheit ist groß.


Vom 28. bis 30. Juni werden Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis verschiedene Aspekte und Möglichkeiten für den Einsatz von Musik im therapeutischen Feld vorstellen, diskutieren und in Workshops vermitteln. Spezielles Augenmerk liegt auf der generationsspezifischen Arbeit wie Einfluss und Anwendung von Musik in der prä- und postnatalen Phase, bei Kleinkindern, in der Altenbetreuung und Sterbebegleitung bis zu Erfahrungen mit Demenzkranken und Komapatient*innen.


Überliefertes und neues Wissen sollen verknüpft und erlebbar gemacht werden.

 

Das Programm im Detail findet ihr unterhalb sowie im folgenden PDF Dokument zum Herunterladen.


Programm zum Herunterladen

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Programm Heilsame Tage 2024
2024_TEH_Programm Heilsame Tage.pdf
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Programm Heilsame Tage 2024

Freitag, 28. Juni 2024

14:00 Uhr Eröffnung – Campus Oberrain - Durch das Programm führt Maria Walcher.


14:15 Uhr Musik und Heilung – Studien und Beispiele aus der ethnomusikologischen Forschung
Bernd Brabec de Mori
In praktisch allen menschlichen Gemeinschaften der Welt wird Musik und Klang eingesetzt, um Krankheiten zu behandeln, ihnen vorzubeugen oder um allgemein das individuelle und soziale Wohlbefinden zu stärken. Anhand von Beispielen aus verschiedenen indigenen und traditionellen Gesellschaften skizziert Bernd Brabec die zugrunde liegenden Konzepte und Weltsichten. Grundsätzlich geht es in den meisten Fällen um die Kommunikation und Interaktion mit so genannten “Nicht-menschlichen Entitäten”, also mit Tieren, Pflanzen, der Umwelt im Allgemeinen, sowie mit Geistern oder göttlichen Wesen, die über musikalische Äußerungen kontaktiert und instruiert werden. Diese Konzepte in Gegenüberstellung mit der aktuellen und regionalen Auffassung von Musik führen schließlich zu einem Überblick über die Verwendung von Musik zu Heilzwecken im heutigen Mitteleuropa.


Univ.-Ass. Mag. Dr. Bernd Brabec de Mori ist Musikwissenschafter und Kulturanthropologe. Er studierte in Salzburg, Graz und Wien, seine
Dissertation widmete er der Vokalmusik in Amazonien. Fünf Jahre verbrachte er im peruanischen Tiefland und arbeitete mit mehreren
indigenen Gruppen der Region. Lehrend und forschend war er in der Folge an Universitäten in Graz, Wien, Marburg und Zürich tätig,
derzeit als Assistenzprofessor für Ethnomusikologie an der Universität Innsbruck. Seine Bücher und Zeitschriftenbeiträge behandeln
indigene Musik- und Ritualpraxis, Musik und Medizin, und theoretische Themengebiete wie auditives Wissen und die Phänomenologie
des Hörens.


15:00 Uhr Sanfte Klänge für die Kleinsten - Musiktherapie für Frühgeborene und ihre Familien
Barbara Agnes Riepert
Ein Überblick aus dem klinischen Arbeiten als Musiktherapeutin sowie Einblicke in therapeutische Settings sollen ein Verständnis schaffen, wie Musiktherapie als eine gesetzlich anerkannte Therapieform wirkt. Schon bei den Allerkleinsten und noch so unreifen Frühgeborenen wird Musiktherapie eingesetzt. Darauf möchte Barbara Riepert den Fokus lenken und sowohl von wissenschaftlichen Erkenntnissen und internationalen Zugängen als auch aus der Praxis auf einer Neonatologie-Station berichten. Dabei gewährt sie Einblicke in ihren ganz persönlichen Werdegang in diesem sehr vulnerablen Bereich. Welche Musik wird bei Frühgeborenen ausgewählt, welche Instrumente kommen zum Einsatz? Welche Bedeutung haben Wiegenlieder?


Barbara Agnes Riepert, BSc., MSc. Sozialpädagogin und Musiktherapeutin, studierte Musiktherapie an der FH IMC Krems. Seit 2012
als Musiktherapeutin im klinischen Bereich tätig, sammelte sie Erfahrungen in den Bereichen Neonatologie, Neurologie, chronische
Schmerzen, sowie im Palliativbereich. Seit 2016 ist sie im Landesklinikum Amstetten als Musiktherapeutin tätig. Sie ist Mutter von 2
Kindern.


15:45 Uhr KaffeePause


16:15 Uhr Heilt Musik? - Grundelemente musiktherapeutischen Handelns
Gerhard Tucek
Musik ist eine jahrtausendealte kulturelle Praxis mit empirisch nachgewiesenen Wirkungen. In ihrer Geschichte verbindet sie kulturelle,
geistige und gesundheitliche Aspekte. Ein zentrales Element von Therapie ist die Schönheit, die sich sowohl in der Musik als auch in
der zwischenmenschlichen Kommunikation ausdrückt. Therapeut*innen werden allerdings andere Aspekte als „schön“ benennen als
Musiker*innen in einem Konzertsaal. Versucht man, diesen Gedanken zu operationalisieren, gelangt man zu den Phänomenen der
Resonanz und Synchronizität. In diesem Vortrag werden Grundprinzipien musiktherapeutischen Handelns ebenso besprochen wie Ge-
meinsamkeiten und Unterschiede zu Ideen einer „Musikmedizin“. Praktische Beispiele werden die theoretischen Reflexionen vertiefend
veranschaulichen.


Prof.(FH) Priv.-Doz. Dr. phil. Mag. phil. Gerhard Tucek ist Musiktherapeut und Anthropologe am IMC Krems. Er hat zur gesetzlichen
Verankerung der Musiktherapie beigetragen und eine wissenschaftliche Ausbildung in diesem Bereich entwickelt. Zudem hat er ein
Josef-Ressel-Zentrum für personalisierte Musiktherapie geleitet. Aktuell arbeitet er an einem Burn-Out-Vorsorgeprogramm für Pflegepersonal. Seit 2016 ist er Leiter des Instituts für Therapie- & Hebammenwissenschaften am IMC Krems.


17:00 Uhr Singen macht Freude - Singen tut gut!
Verena Seeber mit der Singschule Unken

Singen ist eine Form der Kreativität, in welcher sich Kinder Ausdruck verleihen können. Die Freude der singenden Kinder, das Sich-Aus-
probieren, das Sich-Erleben in Gesang und Tanz, das sind Ereignisse, die Zuhörer*innen berühren können und vielleicht daran erinnern,
wieder einmal selbst ein Lied zu singen.


Verena Seeber hat 2012 am Mozarteum Salzburg ihr Master-Studium in Gesang und Gitarre abgeschlossen und ist seitdem im Raum
Salzburg und Bayern als Chorleiterin, Solistin und Stimmbildnerin tätig. Der Fokus liegt seit einiger Zeit im Aufbau von Kinder-Chören
und Singschulen. Die Vermittlung von Sprache und Gesang ist Verena Seeber ein großes Anliegen.

 

17:30 Uhr Palliativ - reicht ein Lied oder wieviel Medizin braucht es?

Ulli Weichinger
Vergesslich bis demenziell erkrankt: was bewirkt das Singen bei Menschen im Alter, bei schwerer Demenz oder im palliativen Setting?
Ulli Weichinger kann sowohl aufgrund ihrer beruflichen Ausbildung wie der privaten Interessen auf einen reichen Erfahrungsschatz im
Umgang mit Singen und Musik an sich und speziell im geriatrischen Bereich schöpfen. Ihre Botschaft: Die positiven Glücksmomente
beim Singen verbreiten Ruhe und Entspannung.


Ulli Weichinger ist diplomierte Krankenpflegerin und Leiterin des Seniorenwohnhauses Itzling (Stadt Salzburg). Darüber hinaus widmet
sie sich privat vielfältigen musikalischen Aktivitäten, als Chorleiterin des Volksliedsingkreises Faistenau, als Liedlehrerin für offene Singen und Jodlertage sowie als die hohe Stimme im Sonnleitn Dreigsang.


Freitag, 19:30 Uhr - Frisch von der Leber weg!

Geselliges Singen und Musizieren als heilsame Erfahrung im Veranstaltungssaal Bad Unken

 

Unterstützende Therapeut*innen:
die Landjaga, das Ensemble Guat g´stimmt, der Singkreis Unken, Zithervirtuose Johannes Rohrer aus Koppl,
sowie Anni Haitzmann, Norbert Hauer und Maria Walcher


„Gesang und Liebe in schönem Verein,
sie erhalten dem Leben den Jugendschein.“

- Friedrich von Schiller

 


Samstag, 29. Juni 2024

09:00 Uhr Einstimmen - Von der Lärmhölle in den Klanghimmel
Norbert Hauer
Rundum tönt es. Mitunter dröhnt es. Es säuselt und brummt, es zischt und donnert, es jubelt und kracht. Töne, Klänge, Geräusche
sind ständige Begleiter unseres Alltags und bestimmen unseren Lebensraum. Es ist Alltagssprache, und je nach Befindlichkeit nehmen
wir sie entweder als Lärm wahr oder, wiederum je nach Empfindung und Einfühlungsvermögen, als wohltuenden Klang. In dieser ver-
meintlichen Welt der Gegensätzlichkeiten von leise – laut, schwarz – weiß, gut – schlecht, arm – reich, gesund – krank, Himmel – Hölle,
Nord – Süd orientieren wir uns. Anscheinend. Und dazwischen spielt sich das Leben ab mit all seinen Schattierungen und Farbtönen,
Gefühlslagen und Klangfarben. In dieser Klangwelt, in dieser akustischen Lebenswelt agieren und reagieren wir. Norbert Hauer schafft
„a g‘sunde Mischung“ von Hörerlebnissen, die berühren und guttun.


Der pensionierte Sozialpädagoge und passionierte Liedvermittler Norbert Hauer sieht sich und versteht den Menschen als singendes
Wesen. Die Basis dazu: hören, aufeinander hören, fühlen, sich äußern und dann auch versuchen, auf so manches, das uns bewegt, eine
Antwort finden, singend und klingend. Eine Lebensweise, vielleicht auch Lebensweisheit? Die menschliche Stimme, je nach Wahrnehmung, ein „Hörbild“ der Seelenlandschaft? Das Musikinstrument, je nach Möglichkeit ein Hilfsmittel, das Unsagbare ausdrücken zu können, entsprechend der Lebenssituation, Stimmungslage und Empfindung.


09:45 Uhr Gemeinsam wachsen - Musiktherapie mit Kindern und Jugendlichen
Margit Grubinger
Forschungsergebnisse zeigen deutlich, dass Musiktherapie in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen wirkt. Aber welche Rolle
spielt dabei die Musik selbst und wie wichtig ist die therapeutische Beziehung? Mit Blick auf diese Fragen und anhand von Praxisbeispielen aus dem musiktherapeutischen Alltag soll verdeutlicht werden, wie behutsam und individuell Musik eingesetzt wird, wenn Krankheit und Krisen junge Menschen betreffen.

 

Margit Grubinger, BSc. MSc., absolvierte ihr Studium der Musiktherapie an der IMC FH Krems. Sie verfügt über Zusatzqualifikationen in
Traumatherapie und Gewaltprävention und begleitet als Musiktherapeutin Kinder und Jugendliche sowohl am Kepler Universitätsklinikum
Linz als auch in eigener Praxis in OÖ.


10:30 Uhr Kaffeepause


11:00 Uhr Musik allein ist die Weltsprache …
Gabriele Kalcher
„Musik allein ist die Weltsprache und braucht nicht übersetzt zu werden, da spricht Seele zu Seele.“ Dieses Zitat von Berthold Auerbach
trifft speziell auch für die Jugendlichen mit Lernschwierigkeiten im Campus Oberrain oberrainanderskompetent zu. Das wöchentliche
Singen und Musizieren – allein, in kleinen Einheiten oder in der Gruppe – gibt ihnen die Möglichkeit, das eigene Potenzial zu entdecken,
harmonischen Zusammenklang gemeinsam zu erarbeiten, lebensbegleitendes Repertoire aufzubauen sowie Kreativität in der Improvi-
sation zu erleben.


Gabriele Kalcher arbeitet seit 27 Jahren als Musikpädagogin für Blockflöte, Elementares Musizieren, Musikalisches ABC und Musikkunde
am Musikum. Seit drei Jahren musiziert sie mit interessierten und engagierten Jugendlichen in Oberrain.


11:30 Uhr „… so stelle ich mir den Himmel vor. Losgelöst und schwerelos. So möchte ich sterben.“
Musiktherapie am Lebensende - Erfahrungen aus dem Bereich Palliativstation und Hospiz
Beatrix Gmeiner
In Resonanz mit Erde und Himmel – Musiktherapie als Möglichkeit, die endlich-irdischen und unendlich-himmlischen Dimensionen im
Menschen anklingen zu lassen.

 

Dipl.PAss.in Beatrix Gmeiner, BSc MSc absolvierte ihr Musiktherapie-Studium in Krems. Seit 30 Jahren arbeitet sie als Seelsorgerin,
derzeit in der Klinik Diakonissen Linz und seit 10 Jahren als selbständige Musiktherapeutin, z.B. auf der Palliativstation im KH der Barmherzigen Schwestern Ried i. I. und im St. Barbara Hospiz Ried i. I. Sie wohnt in OÖ und ist Mutter von zwei erwachsenen Töchtern.


12:15 Uhr Das nehme ich mir mit - ein gemeinsames Resümee


12:30 - 14:00 Uhr Mittagspause mit Köstlichkeiten aus der Schlossküche

 

14:00 - 16:00 Uhr Zum Ausklang - eine musische Kräuterwanderung mit Liedern und Geschichten
Barbara Haider und Verena Stahl ...
sind der Natur und der Traditionellen Europäischen Heilkunde eng verbunden – sie werden uns bei jeder Witterung in die Natur und in
die Welt der Kräuter führen.


Marktplatz, Informationen und Angebote am Samstag am Campus Oberrain

u.a. die Veeh-Harfe, ein Saiteninstrument, das ohne Notenkenntnisse gespielt werden kann, sowie Gesundes, Praktisches und Hausgemachtes zum Ausprobieren und Mitnehmen. Ein Besuch in den TEH naturwerken ergänzt das geistig-sinnliche Programm der Heilsamen Tage mit den verschiedensten Produkten und Anregungen zur Traditionellen Europäischen Heilkunde.


Sonntag, 30. Juni 2024

10:00 - 17:00 Uhr Tag der offenen Gartentür
Zum 100jährigen Bestehen des Salzburger Landesverbandes für Obst- & Gartenbau
findet landesweit eine Veranstaltung mit dem Schwerpunkt „Natur im Garten“ statt.
Beim Punzbauer – einem Kooperationspartner des TEH Vereins – wird dieser Anlass mit einem Gartenfest mit Marktplatz
„rund ums (Kräuter-) Garteln“ gefeiert. Für leibliches Wohl und gute Stimmung mit Musik ist gesorgt!
Punzbauer, Niederland 38, 5091 Unken - Freier Eintritt!


Eintrittspreise

  • 2 Tage: Mitglieder TEH Verein € 110,- | Nichtmitglieder € 120,-
  • 1 Tag: Mitglieder € 60,- | Nichtmitglieder € 65,-
  • Eintritt für einzelne Vorträge: € 20,-
  • Eintritt Freitag Abendveranstaltung: € 15,-

Eintritt frei in den TEH naturwerken, beim Marktplatz am Campus Oberrain und beim Tag der offenen Gartentür beim Punzbauern. Für leibliches Wohl und gute Stimmung mit Musik ist gesorgt.


Veranstaltungsorte

  • Campus - oberrain anders kompetent, 5091 Unken 8
  • Saal Bad Unken – Abendveranstaltung
  • TEH naturwerke, altes Zollamt, Niederland 112, 5091 Unken

Anmeldung unter heilwissen@teh.at


Zimmerreservierungen: TVB Salzburger Saalachtal: www.lofer.com | Gemeinde Unken, Tel.: +43 6589 4202-0


Veranstalter:
TEH Verein in Kooperation mit dem Salzburger Volksliedwerk