Aus der Natur

September 2024

Die Verwirrung um die Botanischen Namen

Oft gehört und immer wieder betont: Es gibt einen botanischen Namen bestehend aus Gattungs- und Artnamen und viele deutsche Bezeichnungen – deshalb sollte man den wissenschaftlichen Namen einer Pflanze lernen, um sicher zu gehen, dass man von derselben Pflanze spricht.


Doch die Verwirrung wird groß, wenn sich dann von Literatur zu Literatur
(Bestimmungsbücher, Webseiten, …) die botanischen Namen ebenfalls unterscheiden. Dies kommt dadurch, dass die Forschung ständig weitergeht und sich die systematische Zuordnung von Arten z.B. aufgrund neuer genetischer Untersuchungen ändern können, oder Arten, die schwer voneinander unterscheidbar sind in Artengruppen zusammengefasst werden.


So ist es in den letzten Jahren ein paar TEH-Pflanzen ergangen, wie zum Beispiel:

  • Dem Rosmarin: Das beliebte mediterrane Gewürzkraut war lange Zeit unter dem wissenschaftlichen Namen Rosmarinus officinalis L. bekannt mit dem eindeutigen Heilbezug in der Artbezeichnung. Aufgrund genetischer Untersuchungen wurde die Art aber in die Gattung Salvia gestellt und der offiziell gültige Name ist nun Salvia rosmarinus Speen.. Laut Global Core Biodata Resource ist die Verwendung des neuen Namens aber erst bei 2,1% der vorhandenen Literatur angekommen und auch in manchen sehr guten und aktuellen Floren wird noch der alte Name verwendet (z.B. Infoflora der Schweiz).
  • Dem Löwenzahn: In vielen Kräuterbüchern wird der Löwenzahn als Taraxacum officinale L. angegeben, dies ist eine gültige Art aus der Artengruppe Taraxacum sect. Ruderalia oder auch Taraxacum officinale agg. Diese Art ist aber nur sehr schwer von den anderen Arten der Gruppe zu unterscheiden und die genaue Art-Unterscheidung ist auch für die Verwendung in diesem Fall nicht relevant. Auch hier gilt in der Literatur sind alle Varianten zu finden, gültig ist Taraxacum sect. Ruderalia.

Also nicht verwirren lassen, es dauert manchmal ein bisschen bis Namensänderungen im allgemeinen Sprachgebrauch ankommen und Synonyme dürfen auch noch verwendet werden.


April 2024

Erinnerung an Naturschutz & Sammelregeln

Die Natur erwacht zu neuem Leben und viele von uns zieht es nach draußen, um sich die ersten Frühlingsboten mit nach Hause zu holen.


Bärlauch, Schlüsselblume und Scharbockskraut sind dabei unter den ersten Arten, die gesammelt werden, aber auch das Lungenkraut blüht schon in manchen Gebieten. Da juckt es natürlich in den Fingern, doch zum richtigen Sammeln gehört neben der genauen Bestimmung, auch ein verantwortlicher Umgang mit der Natur. Mehr Information zur Bestimmung einzelner Arten und dem jeweiligen Schutzstatus findet ihr unter Botanik.


Da wir alle nach frischem Grün hungern ein paar Worte zur Erinnerung:

  • Beim Sammeln gilt es die Handstraußregel zu beachten und nur zu sammeln, was man wirklich braucht.
  • Rücksicht auf die Grundeigentümer nehmen und nachfragen ob sammeln erlaubt ist.
  • Geschützte Arten und „Rote Liste-Arten“ auf KEINEN Fall sammeln.
  • Listen dazu findet man auf der Internetseite des Bundes ris.bka.gv.at. Schutzbestimmungen können von Bundesland zu Bundesland variieren.

Also seid achtsam, genießt die Schönheit der Natur und sammelt nur dort, wo ihr dürft und auch hier, so dass man nicht sieht, dass gesammelt wurde und die Bestände nicht in Bedrängnis geraten.


Nur so können wir sicherstellen, dass wir die Schätze des Pflanzenreiches auch in Zukunft genießen und von ihnen profitieren können.


März 2024

Infos zum Fuchsbandwurm

Ein immer wieder aufflammendes Thema, welches vor allem für Personen, die sich viel in der Natur aufhalten wichtig ist, sind Zoonosen. Zoonosen sind Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden und hier, da nicht der richtige Wirt, schwere Krankheiten auslösen und nicht selten zum Tod führen.

Eine dieser Krankheiten ist die durch die Larven des Fuchsbandwurmes ausgelöste Echinokokkose. Dabei entwickeln sich Bandwurmfinnen (Zwischenstadium der Bandwürmer) im Körper des Menschen und führen zu einer Schädigung der inneren Organe (vor allem Leber), die bei Nichtbehandlung/nicht Erkennung meist tödlich verläuft. In den letzten Jahren stieg die Zahl der Neuinfektionen bei uns deutlich an, im Jahr 2022 wurden in Österreich 55 Fälle gemeldet (ages). Vor allem in den westlichen Bundesländern ist zudem die Durchseuchungsrate der Fuchspopulation deutlich gestiegen. Eine weitere zuweilen unterschätzte Infektionsquelle stellen Haustiere da, vor allem Hunde, die dem Erreger ebenfalls als Wirt dienen.

Vorsichtsmaßnahmen
Da die Übertragung durch eine Schmierinfektion erfolgt, wird von allen Institutionen ein sorgfältiges und intensives Händewaschen nach Tätigkeiten im Wald und Feld empfohlen. Zudem sollten gesammelte Früchte, Beeren und Pflanzen vor der Weiterverarbeitung oder dem Verzehr gründlich gewaschen werden. Einfrieren oder Alkohol tötet die Eier nicht ab, aber sie können durch Austrocknung und Kochen unschädlich gemacht werden (RKI-Ratgeber Echinokokkose).


Da zwischen Infektion und Erkrankung allerdings 5 bis 25 Jahren liegen können, ist für Personen mit erhöhtem Risiko einer Infektion, eine regelmäßige Untersuchung auf spezifische Antikörper, zu empfehlen. Dies ermöglicht eine frühzeitige Erkennung und es ist eine Therapie möglich.

Internet-Seiten mit Beiträgen zum Thema:
sbg-jaegerschaft.at, rki.de, sozialministerium.at, ages.at


Zeit für Aktivierung - Löwenzahn-Frühjahrskur mit Frischpresssaft

Das Frühjahr ist die Zeit des Neubeginns, die Natur erwacht und auch wir Menschen haben wieder mehr Energie, spüren den Drang rauszugehen und aktiv zu werden. Ein guter Weg dazu ist eine reinigende Kur, die uns auch gleichzeitig mit Energie versorgen kann.
Die wissenschaftlich sehr gut belegte TEH-Pflanze Taraxacum sect. Ruderalia, auch als Löwenzahn bekannt, eignet sich hervorragend dafür. Sie regt den Stoffwechsel und die Magensaftsekretion an, wirkt appetitanregend und spült die Harnwege durch. Eine genaue Beschreibung der Art findet ihr auf unserer Webseite unter Löwenzahn.
Denn nur was man sicher bestimmen kann, kann man auch getrost nutzen.
 
Löwenzahn-Frühjahrskur mit Frischpresssaft
Je nach Vorliebe und Rezeptur können ein Esslöffel bis 20 ml Presssaft jeweils dreimal täglich vor den Mahlzeiten eingenommen werden.
Empfehlenswert ist, neben den Löwenzahn-Blättern, zwei Karotten zu entsaften. Man erhält mehr Flüssigkeit und gleichzeitig die gesundheitsfördernde Wirkung der Karotte, mit ihrem hohen Gehalt an Vitamin A und Carotinoiden. Alternativ kann man die Blätter auch mit Sauermilch oder Joghurt zum Smoothie verarbeiten.
Zwei bis drei Wochen anwenden und reichlich dazu trinken (zwei Liter pro Tag), damit die Niere auch genügend Wasser zum Durchspülen hat.

Für Personen mit Nieren- und Herzschäden ist die Kur allerdings nicht geeignet!